Bassenheimer Palais in Obereifenberg

Die umfangreiche Sanierung eines barocken Juwels mit Überraschungen: Das Bassenheimer Palais wurde zwischen 1764 und 1768 als Renthof für Johann Waldbott von Bassenheim erbaut. 18 Jahre nach seinem Tod wurde das Gebäude von der neu gebildeten „standesherrlichen Oberförsterei“ Reifenberg genutzt. In den kommenden Jahrzehnten wechselte es mehrfach den Besitzer und erfuhr verschiedenste Nutzungen, unter anderem als Manufaktur für „Draht- und Filletwaren“ und Anfang des 20. Jahrhunderts als Hotel. Der letzte Besitzerwechsel an ein ungewöhnlich engagiertes Ehepaar brachte schließlich eine umfangreiche Restaurierung mit sich. Zunächst kamen der Dachstuhl, die Dachdeckung, Gauben und Fassaden an die Reihe. Und natürlich die Innenräume: Es erfolgte die Rekonstruktion der Decken und des Deckenstucks und nachträgliche Einbauten und Bodenbeläge wurden rückgebaut. Es wurden Wandnischen rekonstruiert und historische Holzböden, Türen und die Treppe aufgearbeitet sowie die Sandsteinböden überarbeitet. Die große Überraschung aber kam bei den Wänden: Unter einen irgendwann mal aufgetragenen Putz fanden sich im Festsaal des Obergeschosses beeindruckende Wandmalereien mit Bildmotiven aus Venedig nach dem Muster Canalettos. Auch hier erfolgte eine besonders behutsame und umfangreiche Restaurierung. Und die Fenster? Die einfachverglasten Fenster aus der Nachkriegszeit wurden gegen schlichte und im Querschnitt besonders zierliche Isolierglasfenster in zur sanierten Fassade passenden Farbton getauscht. Hohe zweiflügelige Stichbogenfenster, gerahmt von Natursteingewänden, gliedern die Fassaden symmetrisch, teilweise sind sie mit Läden versehen. Der hohe Aufwand der fünf Jahre dauernden Sanierungsarbeiten hat sich gelohnt: Die Gesamtleistung wurde mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis und im Folgejahr darüber hinaus mit Bundespreis des deutschen Handwerks in der Denkmalpflege ausgezeichnet!

Ausstattung
Denkmalschutz
Besonderheiten
Rekonstruktion
Profil
Pur58
Holzart
Eukalyptus
Adresse

61389 Obereifenberg
Deutschland

Jahr
2012
Kundenprofil