Baudenkmal und Denkmalpflege – eigentlich eine logische Verknüpfung. In der Praxis stoße ich jedoch vielfach auf die entgegengesetzte Meinung: Denkmalpflege beschneide die Entscheidungsfreiheit der Besitzer und bringe nur stark steigende Kosten mit sich. Gerade im Bereich der Fenstererhaltung höre ich immer wieder dieselben Einwände. Die alten Fenster seien kaputt, zugig und entsprächen nicht der Wärmeschutzverordnung. Das Resultat solcher Bedenken, der Austausch der Fenster durch neue, zeitigt jedoch oftmals fatale Lösungen.
In Zusammenarbeit zwischen der Denkmalpflege, dem Eigentümer und dem ausführenden Fachbetrieb lassen sich aber durchaus Lösungen erarbeiten, die den unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden können. So können durch Maßnahmen wie Aufarbeitung der historischen Fenstersubstanz und Funktionsverbesserung durch Innenvorsatzfenster oder Innenvorsatzscheiben viele historische Fenster erhalten werden und zugleich doch der vom Eigentümer gewünschte verbesserte Schall- und Wärmeschutz erzielt werden.
Als Negativbeispiele möchte ich einige Fälle aufzeigen, die mir auf einer einzigen Fahrt zu einem Beratungsgespräch aufgefallen sind. Aus Unwissenheit, falsch verstandenem Sparsinn oder einfach durch inkompetente Beratung wurde wertvoller Fensterbestand zerstört.
24.05.2016 - 11:57