Nachdem das Landesamt für Denkmalpflege 1998 in den barocken Mainzer Erthaler Hof umgezogen ist, können nun erstmals die seit 1980 gesammelten historischen Bauteile angemessen präsentiert werden. Anlässlich des »Tages des offenen Denkmals«, der europaweit jährlich am zweiten Sonntag im September stattfindet, wurde 1999 eine erste Dauerausstellung aus dem Sammelgut mit beispielhaften Exponaten der wichtigsten Baudetails aufgebaut und entsprechend ihrer Entwicklung vorgestellt. Im Jahr 2003 wurde die Dauerausstellung noch einmal überarbeitet, präzisiert und vergrößert. Sie ist im Kellergewölbe in Vitrinen, Schränken und Regalen untergebracht. Nach Anmeldung ist sie dienstags und freitags zugänglich. Weiterführende Hinweise zur Sammlung sind dem ersten Beitrag des Autors in diesem Tagungsband (Kapitel 6) zu entnehmen.
Tagungsband (Kapitel 6) zu entnehmen. Neben dem Dachdeckungsmaterial stellen die bislang geborgenen historischen Fenster, die in situ nicht zu bewahren waren, einen weiteren Schwerpunkt der Sammlung dar. Beide Baudetails sind ständig massiven Renovierungszwängen ausgesetzt und so fast immer vom Totalverlust bedroht. Die angeblich verschlissenen Fenster werden selten aufgearbeitet und beim Ausbau weder dokumentiert noch als Belegstücke aufbewahrt, wenn das nicht vom Denkmalpfleger ausdrücklich gefordert und mit einer Beihilfe gefördert wird. Inzwischen, Stand 2006, ist diese Sammlung auf über 165 Fenster angewachsen. Anhand dieser Originale – zwei Drittel sind komplett mit Rahmen und Beschlägen erhalten – können über vierhundert Jahre Fensterentwicklungen im Land Rheinland-Pfalz nachgewiesen werden.
Über die beiden ältesten Fenster der Sammlung soll hier berichtet werden. Es sind zwei Schiebefenster, die das Landesamt vor dem endgültigen Verlust bewahren konnte. Nur durch die Umsicht des damals für den Kreis Südliche Weinstraße verantwortlichen Konservators gelang das. Da ein Erhalt an Ort und Stelle ausgeschlossen war, eine andere Kapitel 7 Dipl.-Ing. Wolf-Manfred Müller Landesamt für Denkmalpflege Aus der Sammlung historischer Bauteile – Schiebefenster aus der Pfalz1 Zwei Fenster aus dem Wohnhaus Weyherer Straße 4 in Rhodt unter Rietburg Lösung zeichnete sich damals auch nicht ab, sorgte er dafür, dass die beiden Fenster in die Obhut des Landesamtes übergingen. Es war die einzige Möglichkeit, sie dauerhaft für die Nachwelt zu bewahren. Sie wurden vorbildlich von einer Kölner Restaurierungswerkstatt, unter rein musealen Gesichtspunkten, nur konserviert und stellen heute einen Höhepunkt der Fenstersammlung in der Dauerausstellung dar.
24.05.2016 - 11:55