Fensterkonstruktion

Fachartikel zum Thema Fensterkonstruktion

Aus der Sammlung historischer Bauteile – Schiebefenster aus der Pfalz

Nachdem das Landesamt für Denkmalpflege 1998 in den barocken Mainzer Erthaler Hof umgezogen ist, können nun erstmals die seit 1980 gesammelten historischen Bauteile angemessen präsentiert werden. Anlässlich des »Tages des offenen Denkmals«, der europaweit jährlich am zweiten Sonntag im September stattfindet, wurde 1999 eine erste Dauerausstellung aus dem Sammelgut mit beispielhaften Exponaten der wichtigsten Baudetails aufgebaut und entsprechend ihrer Entwicklung vorgestellt. Im Jahr 2003 wurde die Dauerausstellung noch einmal überarbeitet, präzisiert und vergrößert. Sie ist im Kellergewölbe in Vitrinen, Schränken und Regalen untergebracht. Nach Anmeldung ist sie dienstags und freitags zugänglich.

Denkmalpflegerische Aspekte bei Fensterkonstruktionen der 1950er Jahre

Das Jahrzehnt, kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs beginnend, hat eine charakteristische Architektur- und Designsprache hervorgebracht, die wir als Stil der 1950er Jahre bezeichnen. Dieser Stil ist abgeschlossen und liegt lange genug zurück. Er erfüllt damit die formalen Kriterien als Gegenstand denkmalpflegerischer Befassung. Dass dieser Zeitabschnitt denkmalrelevant ist, zeigt eine bereits 1990 durchgeführte Fachtagung in Hannover, auf der Ergebnisse von Bauforschung, Inventarisation sowie Probleme bei der baulichen Umsetzung denkmalpflegerischer Restaurierungen in zahlreichen Beispielen dargestellt wurden. Auf einer Exkursion im Verlauf der Tagung wurden dazu Siedlungen sowie Einzelgebäude besichtigt.

Der Fensterbeschlag: Die Entwicklung in der Form und in der Technik

Im Laufe des 17. Jahrhunderts setzen sich aufwendig gearbeitete, symmetrische Formen durch, die über drei Viertel der Streifenschenkellänge der Bänder und Eisen einnehmen können. Halskrausenähnliche Formen, kreisrunde Platten, Weitungen mit Absatz und Spitze stellen das Formenvokabular bis in das beginnende 18. Jahrhundert. Eingehauene Kerben oder Schuppenmuster betonen einzelne Bereiche (Abb. 9c). Buckel lassen bestimmte Elemente plastisch erscheinen, besonders bei Verzinnungen wirken diese dann im Lichtspiel als Höhung. Kleinere Bänder und Ziereisen können sich in der Zier auf einzelne der hier genannten Elemente beschränken.

Restaurierung im Bestand und Ergänzung durch klassische Innenvorsatzfenster

Baudenkmal und Denkmalpflege – eigentlich eine logische Verknüpfung. In der Praxis stoße ich jedoch vielfach auf die entgegengesetzte Meinung: Denkmalpflege beschneide die Entscheidungsfreiheit der Besitzer und bringe nur stark steigende Kosten mit sich. Gerade im Bereich der Fenstererhaltung höre ich immer wieder dieselben Einwände. Die alten Fenster seien kaputt, zugig und entsprächen nicht der Wärmeschutzverordnung. Das Resultat solcher Bedenken, der Austausch der Fenster durch neue, zeitigt jedoch oftmals fatale Lösungen.

Vom Waisenhaus zum Landhaus Spatzenhof

Seitdem unser 1979 gegründetes Architekturbüro Mitte der achtziger Jahre im Auftrag der Stadt Wermelskirchen die denkmalgerechte Sanierung einer historischen Turnhalle in ein Werkstatt- und Bürogebäude der Stadtwerke sowie einer ehemaligen innerstädtischen Industriebrache in ein Begegnungszentrum mit Bücherei (heute Kattwinkelsche Fabrik) realisiert hat, stellen Denkmalschutzprojekte, Revitalisierungen historischer Gebäude sowie das Bauen im historischen Kontext einen wichtigen Schwerpunkt unseres Büros vor allem im Bergischen Land dar. Exemplarisch seien hier das Katholische Pfarrzentrum und die Jägersche Fabrik (Arbeitsamt sowie Büro- und Gewerbeflächen) in Wermelskirchen oder aktuell die Realisierung einer Seniorenwohnanlage im alten Probsteihof Königswinter-Oberpleis genannt.