Mit dem Denkmalschutzpreis Baden Württemberg 2018 ausgezeichnetes Sanierungsergebnis.
In der Auszeichnung wird zur Geschichte des Gebäudes aufgeführt: "Anspruchsvolle wissenschaftliche und dendrochronologische Bauforschung sowie eine restauratorische Untersuchung brachten Licht in eine verästelte Baugeschichte des Anwesens. Die Holzkonstruktion des Hinterhauses geht bis in die Jahre um 1410 zurück, das heutige Vorderhaus und das Seitengebäude im Hof wurden 1618/19 errichtet, das Hinterhaus damals umgebaut. Ein weiterer Umbau, der auch die Straßenfassade betraf, erfolgte dann im 18. Jahrhundert. Vielfältige Befunde von spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Farbresten und Bemalungen, barocke Treppengeländer, Fliesenböden und Beschläge bis hin zur Haustür des 19. Jahrhunderts dokumentieren Kontinuität und Wandel einer handwerklich geprägten Wohnkultur im reichstädtischen Ulm".
Weiterhin ist begründet: "Gemeinsam mit Denkmalbehörden fand der Architekt ein Konzept der Wiederbelebung des Anwesens mit Ladennutzung im Erdgeschoss sowie Büro- und Wohnnutzung in den oberen Stockwerken, welche das Gebäude nicht überlastet und auf seine Strukturen eingeht. Reparaturen und Ergänzungen erfolgten mit überdurchschnittlicher Sorgfalt, handwerklicher und restauratorischer Qualität. Partiell, vor allem an den Fassaden, wurden eindeutig interpretierbare Befunde zu Rekonstruktionen genutzt. Dies betrifft vor allem die Fenster an der Hauptansicht zur Büchsengasse, die in ihrer ungewöhnlichen bandartigen Form des 18. Jahrhunderts wiederhergestellt wurden, oder zerstörte Teile der Hof-Fassaden, wo arkadenartige Bogenstellungen im Erdgeschoss sichtbar gemacht und ergänzt wurden und das ursprüngliche Fachwerk mit einer nachgewiesenen ausdrucksstarken Rotfassung der Holzteile wiederhergestellt wurde. Das Haus hat durch diese überlegt eingesetzten Maßnahmen zweifellos frühere Gestaltqualität zurückgewonnen. Andererseits wurden neue Elemente auch in moderner Formensprache gestaltet, im Hof etwa das Schaufenster im Erdgeschoss, der Windfang am Aufgang zu den Wohnungen oder ein neuer Wandbrunnen, in den Wohnungen die Dachterrassen, Bäder oder erforderliche Treppen- und Geländereinbauten." (Quelle http://www.schwaebischer-heimatbund.de).
In Bezug auf die Fenstererneuerung wurden überwiegend Pax-Retro58-Profile verwendet, es gibt auch eine unkonventionelle Falschiebe-Fensteranlage zum Balkon und verschiedene Festverglasungselemente im Giebelbereich. Die Restaurierungsarbeiten an wertvollen, erhaltungsfähigen historischen Fenstern und Türen sowie die Einbringung der neuen Fenster wurden von Firma Schuler aus Rechtenstein ausgeführt.
89073 Ulm
Deutschland